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Franz Wenzel

Systemkapazität

oft ist nicht die Ressourcenverfügbarkeit der entscheidende Faktor
Forschungsbeitrag

Franz Wenzel
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Ressourcenknappheit

In der aktuellen Diskussion, z.B. bei fossilen Brennstoffen und der Energieversorgung, werden Ressourcen als knapp definiert. Diese grundsätzlich richtige Definition unterstellt, dass die weiterführende Verfügbarkeit von Ressourcen nur durch eine gewisse Sparsamkeit oder durch Verzicht des Ressourceneinsatzes über einen längeren Zeitraum ausreichend zur verfügung stehen würden. Die Ressourcen sind in der verwendeten Definition endlich und nur eingeschränkt verfügbar.

Aufnahmekapazität des Systems

Tatsächlich dürfte allerdings nicht die begrenzte Verfügbarkeit von Ressourcen das größte Problem darstellen, sondern die Aufnahmefähigkeit des Systems ist der kritische Punkt.

Beispielsweise im Bereich von Schadstoffen wird das Konzept der Systemkapazität deutlich. Eine Denkweise, die die Systemkapazität z.B. der Umwelt in den Vordergrund der Betrachtung stellt, ist insofern zielführender. Das System ist mit Abgasen bereits viel früher überlastet, gravierende negative Konsequenzen treten auf oder das System könnte kippen, lange bevor die letzten der verfügbaren Ressourcen verbraucht wären.

Ressourcenknappheit als gefährliche Erkenntnisverkürzung

Zudem ist das Thema Systemkapazität größer als eine Verwendung aus der Verantwortungsperspektive z.B. bezüglich des Umweltschutzes zunächst vermuten läßt. Auch die Weltbevölkerung, Arbeitsüberlastung oder Technologieaspekte müssen unter Gesichtspunkten der Systemkapazität betrachtet werden.

Insofern ist die Knappheit von Ressourcen eine gefährliche Erkenntnisverkürzung z.B. im Bildungssystem. Vielmehr sollte die begrenzte Systemkapazität (im Beispiel die Aufnahmekapazität der Athmosphäre bezüglich der Abgase des Ressourcenverbrauchs) das Hauptaugenmerk der Überlegungen erhalten.

Mindset zur Systemkapazität

In den grafischen Darstellungen der Lehrbücher wäre insofern eine relativ kleine Veränderung bildungstechnisch eine große und reichweitenstarke Neuerung: es sollte in den üblichen Diagrammen und Abbildungen nicht nur eine Verteilung von X zu Y, z.B. der Verbrauch (und daran bemessen der Schadstoffausstoß) pro Produkt abgebildet werden, sondern auch die Systemkapazität als Grenzlinie der maximalen Systembelastbarkeit eingetragen oder zu gedanklichen Berücksichtigung und zur Ausprägung eines entsprechenden Mindsets zumindest angedeutet werden.

© 2024 by , Megatrend Institut
erstelllt am 07.04.2021
zuletzt aktualisiert am 16.03.2024

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