Kooperative Innovation

Franz Wenzel  |  Innovation ist ein Konzept von besonderer Bedeutung. Sowohl technologischer als auch gesellschaftlicher Fortschritt wird durch Innovation angetrieben. Während Innovation die neuartige Anwendung einer Sache oder eines Verfahrens (und die Verwertung auf einem Markt) darstellt, ist Invention die Erfindung neuer Sachen und Verfahren.
In ihrem Kern ist Innovation in unserer Gesellschaft mit Wettbewerb verbunden. Auf Märkten wird darum gerungen, welche Lösung der anderen überlegen ist. Nach Schumpeter geht dieser Ansatz so weit, dass „kreative Zerstörung“ erforderlich ist, wenn Platz für Neues entstehen soll.
Dieser Ansatz führt zur „Disruptiven Innovation“,  die sich als gültiges Innovationsparadigma und als vorherrschender ökonomischer Leitgedanke sehr gut in eine insgesamt überschaubare Welt der letzten 100 Jahre gepaßt hat.
Jedoch ergeben sich schon bei oberflächlicher Betrachtung Fragen im Bereich der Effizienz konkurrierender Innovationen. Man mag verstehen, dass der Gentleman Schumpeter seine „Zerstörung“ als kreativen Umbau der eingesetzten Ressourcen verstanden hat. Doch auch dabei werden meist ausschließlich wettbewerbliche Ansätze verwendet, die Fehlallokationen fast automatisch verursachen.
Kooperative Innovation stellt den achtsamen Ressourcenumbau mit kooperativen Methoden als neues Paradigma für Innovation in den Mittelpunkt der Forschung. Kooperative Innovation vermeidet „Kriegskosten“ und fördert neben ökonomischen, zeitlichen und gesellschaftlicher Vorteile auch Überlegungen zu Resilienz in einer vernetzten (globalen) Ökonomie und Gesellschaft.