Deurbanisierung

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Urbanisierung definiert die Ausbildung immer größerer Städte bzw. Agglomerationen (Städteverbünde, Megacities, Gigacities, Urbane Bänder, etc.) in denen immer mehr Menschen zusammenleben wollen oder müssen.
Mit Blick auf das Voranschreiten der Urbanisierung und das voranschreitende Bevölkerungswachstum (das zu weiterem Stadtwachstums führen wird und einen sich selbst beschleunigenden Kreislaufprozess (Teufelskreis, Vicious Circe) ergibt, sind Lösungen im Umgang mit der Urbanisierung gefragt.
Deurbanisierung beschreibt den gegenläufigen Effekt der Urbanisierung. Es handelt sich aber nicht nur um eine Maßnahme in entgegengesetzter Richtung. Vielmehr sind bewusste Verhaltensweisen gemeint, um Urbanisierung zu durchbrechen, zu gestalten bzw. um überlegene Lösungen (auch in der voranschreitenden Urbanisierung) zu etablieren. Es geht also weniger darum, um über weniger Stadt nachzudenken, vielmehr sollte eine andere Stadt (bzw. eine andere Beziehung zu nicht urbanen Gebieten gestaltet werden.
Die Unterbrechung bekannter städtischer Strukturen durch landwirtschaftliche und natürliche Flächen, die Verlagerung der (Mobilitäts-)Infrastruktur in den Untergrund, die Ausprägung neuer Stadtteilzentren, die Weiterentwicklung der (urbanen) Industrie – es gibt unzählige gute Ansatzpunkte.
Eine Überlastung entsteht meist dort, wo sich etwas konzentriert oder aufstaut. Kann es gelingen anstelle eines Stadtzentrums mehrere Stadtteilzentren zu gestalten, vielleicht sogar mehrere (kleinere, kompaktere und intelligentere) neue Städte zu ermöglicht oder sogar virtuelle Stadtzentren zuzulassen? Dann bleibt viel Raum für Neues und Kapazität für viel mehr Menschen. Deurbanisierung fängt aber nicht bei den Gebäuden an. Denn Gebäude folgen Visionen und dort setzt Deurbanisierung an. Es geht also schon um die Vorstellungen davon, wie die ideale Stadt bzw. der ideale Wohn- und Arbeitsraum von morgen aussehen soll und welcher Methodenmix bzw. welches Mindset der Stadtgestaltung zu Grunde liegt.